Grußwort des Schirmherrn Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium

Die EU-Kommission hat im Frühjahr 2020 einen Vorschlag für ein EU-Klimagesetz vorgelegt, mit dem sich die EU erstmals gesetzlich verbindlich zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichten möchte. Auch Deutschland hat sich dieses Ziel gesetzt und wird in Europa eine Vorbildrolle für mehr Klimaschutz und Energieeffizienz einnehmen. Die Energiewende ist eine Chance für Wirtschaft und Gesellschaft, die es zu nutzen gilt! Sie gibt Leitlinien für eine Modernisierungsstrategie in allen Sektoren unserer Volkswirtschaft vor und ebnet den Weg für eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft – auch im Wärmemarkt!

Die europäischen und nationalen Klima- und Energieziele stellen die Wirtschaft gleichzeitig vor große Herausforderungen. Im Fokus steht auch der Gebäudebestand. Energieeffizienz und die Versorgung von Millionen von Gebäuden durch klimafreundliche Technologien und Energieträger müssen schneller voranschreiten. Der beschleunigte Austausch alter Heizungen durch effiziente, klimafreundliche Technologien mit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Baustein. Der Transfer von Innovationen und Einsatz von smarten und vernetzten Lösungen sind weitere, zentrale Anforderungen an den Wärmemarkt und die Heizungsindustrie von heute. Dabei können Fortschritte im Gebäudesektor nur im Dialog mit Unternehmen der Heizungs- und Bauindustrie, Investoren, Eigentümern und Mietern erreicht werden. Auch bedarf es neuer Finanzierungs- und Geschäftsmodelle, um mehr Investitionen im Gebäudebereich zu aktivieren. Dazu brauchen wir auch Antworten auf die Frage, wie zukunftsfähige Effizienzlösungen aussehen können, die gleichzeitig bezahlbar, sozial gerecht sowie mit den richtigen Rahmenbedingungen für den Markt ausgestaltet sind.

Die Dekarbonisierung des Wärmemarktes wird gelingen, wenn wir alle Potenziale heben, um den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig erneuerbare Energien zu nutzen. Energieträger und Technologien müssen sich im Markt daran messen lassen, ob sie bereits jetzt 2050-tauglich sind oder zumindest mit einem klaren Pfad versehen bis 2050 klimaneutral werden. Dieser Pfad muss mit der Energiewende als Ganzes kompatibel sein. Klar ist aber auch, dass weitere Technologiesprünge erforderlich und möglich sind, um erfolgreich zu sein. Das wird gelingen, wenn wir auf den weltweit hochgeschätzten Erfindungsgeist und die Innovationen unserer Wirtschaft bauen.

Das BMWi übernimmt gerne die Schirmherrschaft über das BDH Technologie- und Energie-Forum. Mit den Schwerpunkten grüne Energiesysteme und Digitalisierung des Wärmemarktes greift das Forum zentrale Themen für eine erfolgreiche Energiewende im Wärmemarkt auf. Dem Forum wünsche ich auf der ISH Energy Digital viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Feicht