Köln/Berlin, 03. August – Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat ein Positionspapier zur netzdienlichen Steuerung von Wärmepumpen veröffentlicht. Der Verband bezieht darin Stellung zum aktuellen Konsultationsverfahren der Bundesnetzagentur (BNetzA) und zum Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes.
Grundsätzlich begrüßt der BDH die neuen Entwürfe der BNetzA. Diese sehen Steuereingriffe durch Netzbetreiber lediglich als Ultima Ratio im Falle einer temporären Netzüberlastung vor. Damit einher geht auch die Verpflichtung der Netzbetreiber zum sofortigen Anschluss von neu installierten Wärmepumpen. Diese Vorschläge flankieren den Wärmepumpenhochlauf und motivieren Kunden über Netzentgeltermäßigungen, in Energiewendetechnologien zu investieren.
Optimierungsbedarf sieht der BDH in der Gestaltung der Übergangsphase bis zum Erreichen des Zielmodells der BNetzA. Pragmatischer Bestandsschutz der bereits installierten Wärmepumpen und die freie Wahl der Technologie zur Umsetzung des Steuerungseingriffes sind hier die notwendigen Kernelemente, um die Akzeptanz für die netzdienliche Steuerung bei den Bürgerinnen und Bürgern zu fördern. Damit der Wärmepumpenhochlauf gelingt, muss der Kunde sich zu jedem Zeitpunkt darauf verlassen können, dass seine Investition in eine Wärmepumpe zukunftssicher ist, und er nicht zur Nachrüstung von Netzbetreiberschnittstellen gezwungen wird, die heute noch gar nicht definiert sind.
Nach Auffassung des BDH lässt die Bundesnetzagentur eine Reihe von technischen Fragen zur bundesweit standardisierten Abwicklung der netzorientierten Steuerung offen und fordert dazu Vorschläge der Netzbetreiber ein. Die Ausgestaltung betrifft aber nicht nur die Betreiber der Stromnetze, sondern vor allem auch Millionen Betreiber von Wärmepumpen mit weitreichenden Auswirkungen auf technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. „Das Energiesystem hat sich gewandelt. Die Kunden sind nicht mehr „nur“ Verbraucher, sondern zunehmend auch Prosumer mit einer aktiven Rolle im Energiesystem“, sagt Dieter Kehren, Leiter des Forum Digitale Heizung im BDH. „Das alte Silo-Denken passt hier nicht mehr. Um schnell praxistaugliche Lösungen zu finden, müssen wir dem Rechnung tragen und neue Formen der branchenübergreifenden Zusammenarbeit von Netz- und Anlagenseite finden und so die Energie- und Wärmewende zum Erfolg zu führen“.